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Wetter aktuell

Wintereinbruch in Süddeutschland


In den vergangenen Stunden kam es zu teils unwetterartigen
Schneefällen in Süddeutschland, die ganze Landstriche in ein
herrliches Weiß tauchten. Die Schneemassen können heute durch den
auflebenden Wind sogar noch verweht werden.


Wer heute Morgen in Süddeutschland aufwachte und aus dem Fenster
schaute, konnte ein prächtiges Schneeparadies erspähen. In der
aufgehenden Sonne glitzerte vielerorts eine weiße schneebedeckte
Landschaft. Von Donnerstagnachmittag bis Freitagfrüh kam es dort zu
teils unwetterartigen Schneefällen, die weite Teile des Südens in ein
wahres "Winter-Wonderland" verwandelten.

Der Grund für diese Schneemassen findet sich jedoch an anderer
Stelle. Deutschland lag gestern im Bereich eines umfangreichen
Höhentroges mit Drehzentrum über dem Bottnischen Meerbusen. An der
Südwestflanke dieses Trogs konnte sich bereits am Mittwoch über dem
Ostatlantik an einer Frontalwelle ein Tief ausbilden, das auf den
Namen "Renate" getauft wurde. Am gestrigen Donnerstag verstärkte sich
dieses Tief auf seinem Weg über Frankreich in Richtung Westalpen und
Norditalien noch einmal kräftig. An seiner Nordflanke kam es dabei zu
länger anhaltenden, teils kräftigen Niederschlägen, die auch den
Süden Deutschlands erreichten und in kalter, maritimer Polarluft
meist als Schnee niedergingen.

Bereits am Donnerstagnachmittag kamen von Ostfrankreich und der
Schweiz auf den Süden Baden-Württembergs ausgreifend kräftige
Schneefälle auf, die sich am Abend und in der vergangenen Nacht zum
Freitag auf den gesamten Süden ausbreiteten. So schnell diese
aufzogen, so schnell ließen sie auch wieder nach. Schon ausgangs der
Nacht zum Freitag klangen die Niederschläge wieder ab.

Innerhalb dieser wenigen Stunden kamen so in der Fläche 5 bis 15
Zentimeter Neuschnee zusammen. In einigen Regionen reichte es sogar
für unwetterartige Schneemengen von bis zu 25 Zentimetern. Im
Oberallgäu zeigten die Schneemesser heute Morgen sogar einen Zuwachs
von 32 Zentimetern an. In diesen Regionen traten bereits am
Donnerstagabend zahlreiche Unfälle auf, teilweise kam der Verkehr
selbst auf den schneeglatten Autobahnen zum Erliegen.

Heute sind im Süden lediglich einzelne Schneeschauer vorhergesagt.
Dennoch kann der auffrischende Wind die bereits gefallenen
Schneemassen verwehen. Strichweise könnte sich der Schnee so weiter
auftürmen. Allerdings ist dies nur schwer vorherzusagen, da es stark
von den lokalen Bedingungen und der Beschaffenheit des Schnees vor
Ort abhängt, wie stark die Schneeverwehungen ausfallen.

Lange wird man sich an der weißen Pracht jedoch nicht erfreuen
können. Auf dem Atlantik findet man bereits heute Tief "Sigrid", das
sich in den kommenden Stunden weiter vertieft und Kurs in Richtung
Britische Inseln und die Nordsee nimmt. Auf dessen Vorderseite wird
zum Sonntag deutlich mildere Luft zu uns geführt. Während wir also
heute in den südlichen Landesteilen Tageshöchstwerte um den
Gefrierpunkt erwarten, geht es dort am Sonntag sogar schon wieder in
Richtung 20-Grad-Marke auf dem Thermometer. Damit wird es auch der
durchaus veritablen Schneedecke an den Kragen gehen.

MSc.-Met. Sebastian Schappert

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 22.11.2024

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