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Wetter aktuell


Was bringt Hoch THOMAS neben Sonne und frühsommerlichen Temperaturen
noch?




Teaser/Kurztext
Hoch THOMAS bringt den Frühsommer zurück und treibt die Menschen in
die Natur und die Biergärten. Doch was bringt THOMAS sonst noch? Wir
nehmen ein paar verschiedene interessante Hinweise und Gefahren
genauer unter die Lupe.


Hoch THOMAS ist derzeit in aller Munde! Nach dem grauen Winter und
dem nassen Frühjahr ist die Sonne mehr als willkommen. Die Menschen
wollen raus in die Natur und die Biergärten gerade an einem für viele
verlängerten Wochenende genießen. Daher wird derzeit auch viel über
das sonnige und frühsommerliche Wetter berichtet. THOMAS hat es sich
über der Nordsee bequem gemacht und zapft aus dem südöstlichen
Mittelmeerraum sowie der Schwarzmeerregion warme Luft an. Im Norden
hat sich THOMAS auch noch mit Hoch UWE über Norwegen verbündet und
auch über dem westlichen Mittelmeerraum dreht ein Hoch seine Kreise.
Entsprechend stehen gefühlt in weiten Teilen Europas die Zeichen auf
"freundlich". Nur hier und da können sich mal Schauer und Gewitter
entladen. Über Nordosteuropa und dem östlichen Mittelmeerraum wirbeln
dagegen Tiefs, die einerseits den Urlaubern in Griechenland, der
Türkei und dem Nahen Osten trübe Aussichten bescheren und auch den
Bürgern von Finnland, Nordwestrussland und dem östlichen Mitteleuropa
unbeständiges Wetter bringen.


In den kommenden Tagen zieht es Hoch THOMAS aber zunehmend Richtung
Skandinavien, um dort mit UWE gemeinsame Sache zu machen. Zudem kann
sich über dem westlichen und zentralen Mittelmeerraum schwacher
Hochdruckeinfluss halten. Von den Britischen Inseln und Frankreich
versuchen nun aber Tiefs vehement nach Osten vorzustoßen, sodass auch
hierzulande in der Westhälfte der Luftdruck ab Sonntag sinkt. Zwar
schaffen es noch keine Tiefausläufer bis nach Deutschland, aber in
der warmen Luft können sich eingebettet in Tiefdruckschneisen
konvergente Strömungen ausbilden und konvektive Umlagerungen in Gang
setzen. Die Folge sind Schauer und Gewitter. Zum Dienstag soll es
nach aktuellem Stand auch ein Frontenzug nach Deutschland schaffen,
dessen Kaltfront im Tagesverlauf von Westen für Abkühlung sorgen
soll. Schauen wir mal?


Mit der Sonne wirkt jedoch auch die UV-Strahlung ordentlich auf den
Körper. Dies ist eine elektromagnetische Strahlung, die an der
Erdoberfläche nur wenige Prozent der gesamten solaren Strahlung
ausmacht. Die Haut unterliegt als Grenz- und Kontaktorgan in
besonderem Maße dem Einfluss von Umweltfaktoren und somit auch der
UV-Strahlung. Zahlreiche Hautkrankheiten finden ihren Ursprung in
dieser Strahlungsart oder werden von ihr verstärkt. Am bekanntesten
ist in diesem Sinne wohl der Sonnenbrand. Schwerwiegende Folgen für
die menschliche Gesundheit haben Hautreaktionen, die nach einem
jahre- oder jahrzehntelangen Zeitraum der UV-Bestrahlung auftreten.
Daher ist es sinnvoll, die Haut vor dieser ausreichend zu schützen.
Vor allem im Westen und Süden sowie Teilen der Mitte wird bis
einschließlich Sonntag ein hoher UV-Index mit entsprechender,
gesundheitlicher Gefährdung erwartet (siehe Link). Positiv ist jedoch
anzuführen, dass die UV-Strahlung hauptverantwortlich für die Bildung
von Vitamin D in der Haut ist. Allerdings wird die notwendige
Vitamin-D-Dosis in Deutschland im Sommer bei wolkenlosen Bedingungen
gegen Mittag bereits innerhalb von etwa 15 Minuten durch die
Sonnenexposition von Händen, Armen und Gesicht erreicht.


Nicht nur die Temperaturen erreichen derzeit wieder regional die
Sommerschwelle von 25 Grad, auch bei der Phänologie stehen die
Zeichen nun schon nahezu landesweit auf Frühsommer. Als Maß für den
Beginn des Frühsommers dient die Holunderblüte, die im vieljährigen
Mittel ab der letzten Maidekade zu beobachten ist. Die Lehre der
periodischen Wachstums- und Entwicklungserscheinungen aller
pflanzlichen und tierischen Lebewesen in ihren zeitlichen
Abhängigkeiten bezeichnet man als Phänologie. Diese untersucht die
Entwicklung der Pflanzen und Tiere im Jahresablauf, indem sie die
Eintrittszeiten auffälliger Erscheinungen notiert. Dabei beschreibt
die phänologische Uhr die natürlichen Jahreszeiten - und somit den
zeitlichen Vegetationsablauf. Dieses Jahr konnten auch die zwei
kalten Aprilwochen die Natur nicht ausbremsen, die durch den milden
Winter schon recht schnell die ersten phänologischen Jahreszeiten
überwand. Der Vollfrühling mit der Apfelblüte ist in Deutschland etwa
seit der zweiten Aprildekade in vollem Gange. Der Bote für den
Frühsommer, die Holunderblüte, wurde ebenfalls erstmals schon am
Anfang April (7. April) festgestellt. Spätestens mit der letzten
April- und der ersten Maidekade steht der Holunder mit wenigen
Ausnahmen in voller Blüte (siehe Link).


Viel Sonne und trockene Verhältnisse bringen trotz recht feuchter
Vormonate schnell das Thema "Waldbrände" wieder auf die Agenda. Im
besonderen Fokus stehen dabei der Norden und Osten, wo sich abgesehen
von anfänglichen lokalen Schauern, die trockene Festlandsluft noch
länger hält. Neben der Sonne kann auch ein teils mäßiger Ostwind die
Vegetation und oberen Bodenschichten durch Verdunstung weiter
austrocknen. Somit soll sich die Waldbrandgefahr in den genannten
Regionen weiter verstärken. Ab Montag ist vom östlichen Niedersachsen
bis zur Oder und Neiße verbreitet mit einer hohen bis sehr hohen
Waldbrandgefahr zu rechnen (siehe Link). Der Waldbrandgefahrenindex
(WBI) dient den für die Waldbrandvorsorge verantwortlichen
Landesbehörden zur Einschätzung der Waldbrandgefahr und zur
Herausgabe von Warnungen. Die Waldbrandgefahrenstufen des DWD bilden
somit die Grundlage für eine auf Landesebene harmonisierte
Waldbrandgefahrendarstellung. Die örtliche Einschätzung der Gefahr
kann vom DWD-Produkt abweichen.


Dipl.-Met. Lars Kirchhübel

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.05.2024

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