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Wetter aktuell

Wetterwechsel ante portas


Stabile Hochdrucklagen mit nur wenigen Unterbrechungen prägten das
Wettergeschehen in den letzten Wochen. Doch langsam aber sicher
deutet sich ein nachhaltiger Wetterwechsel an. Kommt dann auch
endlich der langersehnte Regen?



Seit etlichen Wochen sorgen Hochdruckgebiete in Deutschland für
stabiles Frühlingswetter. Kurze Unterbrechungen traten dabei Anfang
des Monats sowie Ende der zweiten und Anfang der dritten Aprildekade
auf. Insbesondere persistente Hochdruckgebiete über Nordwesteuropa
sorgten dafür, dass der Atlantik quasi abgeriegelt und
Tiefdruckgebiete weit nach Nord- oder Südeuropa abgelenkt wurden. Die
Folge ist eine nun in einigen Landesteilen schon länger anhaltende
Trockenperiode (siehe Thema des Tages vom 15.05.). Durch die
Positionierung der Hochdruckgebiete westlich oder nordwestlich von
Deutschland wurden allerdings keine heißen Luftmassen aus dem
Mittelmeerraum oder Nordafrika herangeführt. Stattdessen hatten wir
es meist mit kühleren Luftmassen aus Nordosteuropa zu tun, wobei die
kräftige Maisonne diese Luftmasse zumindest tagsüber schon ordentlich
erwärmen konnte. Nachts wurden jedoch oftmals nur einstellige
Tiefstwerte, teilweise auch Luftfrost registriert. Gegenüber der
Referenzperiode 1961-1990 ist der bisherige Mai mit einer
Mitteltemperatur von 11,9 Grad knapp 0,5 Grad zu warm. Zieht man den
Klimareferenzzeitraum 1991-2020 heran, so liegt eine negative
Abweichung von circa 0,5 Grad zu Grunde.


Aktuell wird das Wetter in Deutschland von zwei Druckgebilden
beeinflusst. Zum einen von Hoch TABEA, das sich vom Nordostatlantik
langsam nach Mitteleuropa ausdehnt und zum anderen von Tief LORENZ
mit Kern über dem Baltikum. Das Tief sorgt am heutigen Montag im
Osten und Nordosten des Landes noch für dichte Wolkenfelder, Regen
fällt aber kaum noch. Immerhin gab es dort von Sonntagfrüh bis
Montagfrüh in der Fläche 1 bis 5, punktuell sogar über 10 l/qm
Niederschlag.


Am morgigen Dienstag hat das Hoch dann seinen Einfluss auf weite
Teile des Landes ausgeweitet und sorgt für stabiles sowie
frühlingshaft warmes Wetter. Dabei stören ein paar, über der Mitte
auch etwas zahlreichere Quellwolken kaum. Was beachtet werden sollte
ist der UV-Index. Wir befinden uns gerade einmal einen Monat vor
Sonnenhöchststand und die gesundheitliche Gefährdung durch
ultraviolette Strahlung ist mittel bis hoch.


Der äußerste Süden des Landes wird von einem Tief über dem Golf von
Genau beeinflusst, das feuchte und labil geschichtete Luft
heranführt. In dieser Luftmasse können vor allem mit Unterstützung
der Orografie lokal über dem Südschwarzwald und den Alpen Schauer und
Gewitter entstehen. Durch die langsame Zuggeschwindigkeit besteht
leicht erhöhtes Starkregenpotential.

Ab Mittwoch stellt sich die Wetterlage langsam aber sicher deutlich
um. Zunächst gerät der Süden des Landes in den Einflussbereich
mehrerer Höhentiefs über West- und Südeuropa. Die einfließende
feuchte Luft wird zunehmend gehoben und es bilden sich vermehrt
Schauer und Gewitter. Diese verlagern sich sehr langsam, wodurch der
Starkregen in den Fokus gerät. In der Fläche fallen 1 bis 10,
punktuell um 20 l/qm in 24 Stunden. Über Norddeutschland verstärkt
sich der Druckgradient durch ein Tief über Südskandinavien. Zunächst
lebt der Wind dadurch insbesondere im Küstenumfeld deutlich auf.

Am Donnerstag ändert sich an der Druck- und Wetterkonstellation
zunächst nicht viel. Schauerartige Regenfälle gibt es weiterhin im
Süden und im Küstenumfeld treten bei einem lebhaften West- bis
Nordwestwind einige Schauer auf. Meist gibt es dabei 1 bis 10, lokal
um 15 l/qm/24 h. In einem breiten Streifen über der Mitte bleibt es
freundlich. Nachdem am Mittwoch mit Ausnahme des Nordens noch
verbreitet über 20 Grad erreicht werden, sind am Donnerstag maximal
noch 12 bis 19 Grad zu erwarten.

Am Freitag wird temperaturtechnisch die Talsohle diese Woche
erreicht. Es stehen dann deutschlandweit lediglich noch 11 bis 17
Grad auf dem Plan. Vorwiegend im Norden und der nördlichen Mitte
stehen einige Schauer sowie mitunter Graupelgewitter auf der
Tagesordnung. Ein kräftiger Westwind lässt damit einen eher
herbstlichen als frühlingshaften Eindruck entstehen. Auch im
äußersten Süden regnet es noch etwas. Insgesamt liegen die
Regenmengen im 24-stündigen Zeitraum in der Fläche überwiegend unter
10 l/qm. Über der südlichen Mitte scheint die Sonne häufiger und es
bleibt trocken.


Am Wochenende bleibt der wechselhafte Wettereindruck bestehen, wobei
die Temperaturen wieder einen leichten Aufwärtstrend zeigen.
Wiederholt fällt Regen, sodass die Trockenheit doch insgesamt
gemindert werden sollte. Auch im weiteren Verlauf deutet sich an,
dass immer wieder Tiefdruckgebiete vom Atlantik her mit ihren
Ausläufern auf Mitteleuropa übergreifen, was wiederholte und
nennenswerte Regenfälle zur Folge hätte. Akkumuliert sollen bis zum
Wochenstart je nach Modell 5 bis 20, an den Alpen und an der Nordsee
bis 50 l/qm (laut GFS an den Alpen um 80 l/qm) zusammenkommen. Wenig
Niederschlag wird allerdings für den Osten prognostiziert, wo
gebietsweise nur 1 bis 5 l/qm vorhergesagt werden.


Insgesamt lässt sich also festhalten, dass mehrere kleine
Niederschlagsereignisse in den kommenden Tagen die Dürre zumindest
etwas entschärfen dürften.


Dipl.-Met. Marcel Schmid

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 19.05.2025

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