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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 23.12.2025 um 10.30 UTC



Hochdruckeinfluss. Leichte bis mäßige Nachtfröste, Höchstwerte überwiegend im
einstelligen Temperaturbereich. Regional längerer Sonnenschein. Allgemein
niederschlagsfrei. In der nächsten Woche erhöhte Unsicherheiten.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 30.12.2025


Der mittelfristige Vorhersagezeitraum beginnt am Freitag (Zweiter
Weihnachtsfeiertag) mit einem ausgeprägten Höhenhoch auf dem 500-hPa-Niveau über
dem Europäischen Nordmeer und Südskandinavien. In den folgenden Tagen weitet
sich dieses Hoch über die Ostsee bis nach Polen aus und bildet am Samstag eine
Geopotentialbrücke bis in den Balkanraum. Das hohe Geopotential stützt während
des gesamten Mittelfristzeitraums eine zunächst von Schottland über Dänemark bis
zur Ukraine reichende Hochdruckzone am Boden. Am Wochenende verlagert sich der
Schwerpunkt des Hochs nach Nordwesteuropa, wobei Mitteleuropa an dessen
Südostflanke zu liegen kommt.

Mit der Ausdehnung des Hochdruckgebiets nach Südosten wird die Zufuhr
kontinentaler Kaltluft aus Osteuropa vorerst unterbunden. Kräftiges Absinken
führt zu einer Erwärmung der Luftmasse in 850 hPa auf Werte über 0 Grad. In der
Folge kann sich eine markante Absinkinversion ausbilden. Die Erwärmung macht
sich bodennah kaum bemerkbar, da dort die zuvor eingeflossene Kaltluft erhalten
bleibt.

Der Druckgradient bleibt schwach ausgeprägt, sodass keine markanten Böen zu
erwarten sind. Über Nordostdeutschland verläuft die Keilachse des Hochs.
Aufgrund der sehr trockenen Luft treten nur vereinzelt Nebel oder Hochnebel auf.
Für viele Regionen ergibt sich daher ein sonniger, aber kalter Tag mit
Höchsttemperaturen zwischen -3 und +4 Grad. In der Nacht zum Samstag sinken die
Temperaturen bei meist klarem Himmel auf -2 bis -9 Grad.

Am Wochenende ändert sich an der Großwetterlage nur wenig. Sowohl in der Höhe
als auch am Boden erstreckt sich die Keilachse des Hochs von Nordwest nach
Südost über Deutschland. Daraus resultiert in der Nordosthälfte eine zunehmend
nordwestliche Strömung, während in der Südwesthälfte eine östliche bis
nordöstliche Strömung vorherrscht. Dort bleibt die Luft sehr trocken. Im
Nordosten hingegen sickert bodennah zunehmend feuchtere Luft ein, sodass sich
unter der Absinkinversion Hochnebel ausbreiten kann. Ab der Nacht zum Samstag
kann es vor allem in den zentralen und östlichen Mittelgebirgen örtlich zu
gefrierendem Sprühregen mit entsprechender Glatteisgefahr kommen, da die
Temperaturen dort auch tagsüber im Frostbereich bleiben.

Im Verlauf der kommenden Woche mehren sich die Signale für eine Umstellung der
Wetterlage. Der Schwerpunkt des Hochdruckgebiets verlagert sich zunehmend nach
Nordwesteuropa und bleibt dort wetterbestimmend. Deutschland gelangt dabei an
dessen Ost- bis Südostflanke, wodurch der Zustrom polarer Kaltluft ermöglicht
wird. Unsicher ist jedoch, wie weit sich das blockierende Hoch nach Westen
zurückzieht. Bleibt Deutschland weiterhin unter dessen Einfluss, ändert sich an
der Wetterlage nur wenig, allerdings nimmt die bodennahe Feuchte zu, sodass die
Neigung zu Nebel und Hochnebel steigt. Gelangt Deutschland hingegen stärker
unter den Einfluss eines Langwellentrogs über Nordosteuropa, würde dies eine
deutlich dynamischere Witterung mit vermehrten Niederschlägen bedeuten. Bei
niedrigen Temperaturen wäre dann mit Schnee und Glätte bis in tiefe Lagen zu
rechnen. Entsprechend ist die Prognose für die kommende Woche noch mit
erheblicher Unsicherheit behaftet.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz der letzten Modellläufe ist als gut zu bezeichnen. Vom Zweiten
Weihnachtsfeiertag bis mindestens Mitte nächster Woche dominiert
Hochdruckeinfluss. Dabei bleibt es weitgehend trocken. In den Nächten tritt
leichter bis mäßiger Frost auf, tagsüber werden einstellige Höchstwerte
erwartet. Im weiteren Verlauf verlagert sich der Schwerpunkt des Hochs nach
Westen und Deutschland gelangt in eine nördliche Strömung, wobei nach und nach
kalte Luft einsickert.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch der Vergleich verschiedener Globalmodelle liefert keine wesentlich
abweichenden Erkenntnisse. Der dominierende Hochdruckeinfluss am Boden sowie die
Antizyklone in der Höhe werden von allen Modellen bis zum Wochenende sehr
ähnlich dargestellt. Das Jahr geht somit mit einer überwiegend trockenen
Witterung zu Ende.

Zum Jahreswechsel deutet sich jedoch eine Umstellung der Wetterlage an. Das
blockierende Hochdruckgebiet verlagert seinen Schwerpunkt nach Nordwesteuropa.
Deutschland gelangt dadurch zunehmend in eine nördliche Strömung, in der
schrittweise kältere Luftmassen einsickern.

Die Mehrzahl der Modelle sieht Deutschland weiterhin am Rand des
Hochdruckgebiets. GFS und ICON simulieren die Lage hingegen etwas zyklonaler.
Nach dem aktuellen GFS-Lauf schwenkt sogar ein Randtrog über Deutschland hinweg.
In diesem Szenario würde mit dem Trog auch polare Kaltluft herangeführt, sodass
es zu Schneefällen bis in die Niederungen kommen könnte. Insgesamt ist die
Prognose für die Zeit ab Mitte der kommenden Woche weiterhin mit großer
Unsicherheit behaftet.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


EPS:
Die Rauchfahnen für repräsentative deutsche Orte stützen die deterministischen
Aussagen, allerdings nur bis zum Beginn der kommenden Woche. Bis Sonntag steigt
das Geopotential kontinuierlich an; diesem Anstieg folgt auch die Temperatur in
850 hPa (T850) in einem eng gebündelten Bereich. Gleichzeitig zeigen sich kaum
Niederschlagssignale.

Im Verlauf der neuen Woche nimmt der Spread der Ensemblemitglieder deutlich zu.
Im Mittel zeichnet sich jedoch eine klare Tendenz ab: eine Abkühlung mit
Temperaturen in 850 hPa unter -5 °C, ein Absinken des Geopotentials mit
zunehmender Zyklonalität sowie ansteigende Niederschlagssignale. Einzelne Member
simulieren sogar Temperaturen unter -10 °C, was Schneefälle bis in tiefe Lagen
bedeuten würde, während andere Lösungen deutlich gemäßigter bleiben.

CLUSTER:
Im Zeitraum von t+72 bis t+96 Stunden sowie von t+120 bis t+168 Stunden ergeben
sich jeweils fünf Cluster, die übereinstimmend eine Blockierung anzeigen. Diese
verlagert sich retrograd nach Westen, wodurch der Langwellentrog über Nordost-
und Osteuropa zunehmend Einfluss auf Deutschland nehmen kann. Dies geschieht
jedoch erst gegen Ende des betrachteten Zeitraums.

In der erweiterten Mittelfrist ergeben sich vier Cluster, die zwei
grundsätzliche Szenarien aufzeigen: Zwei Cluster lassen das Blocking weiter
östlich bestehen, sodass der Trogvorstoß samt polarer Kaltluft an Deutschland
vorbeizieht. Dieses Szenario wird von der geringsten Anzahl an Membern gestützt.


Das alternative - aus winterlicher Sicht deutlich spannendere - Szenario zeigt
einen markanten Trogvorstoß, der Deutschland vollständig erfasst und eine
ausgeprägte Wetterumstellung hin zu einer zyklonalen Nordlage mit Schneefällen
bis in die Niederungen bewirkt. In dieser Variante liegen sowohl der Haupt- als
auch der Kontrolllauf sowie die Mehrheit der Ensemblemitglieder.

FAZIT:
Bis zum Jahresende bleibt es überwiegend bei ruhigem Hochdruckwetter. Zum
Jahreswechsel mehren sich jedoch die Signale für einen markanten Wintereinbruch.
Für belastbare und definitive Aussagen ist es zum jetzigen Zeitpunkt allerdings
noch zu früh.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Bis Ende des Jahres keine markanten Wettergefahren.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, MOSMix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Marco Manitta


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