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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T ausgegeben am Freitag, den 12.08.2022 um 10.30 UTC Fortdauer des hochsommerlichen Wetters. Am Montag vorübergehend teils unwetterartige Gewitter, nachfolgend erneut sehr warm bis heiß und weitere Gewitterlagen. __________________________________________________________ Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 19.08.2022 Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am kommenden Montag formiert sich im Bereich des Langwellentrogs über Westeuropa ein Randtrog, der bereits in der Nacht den Westen erreicht und im Tagesverlauf zur Nordsee zieht. Die damit verbundenen Hebungsantriebe greifen bereits im Laufe der Nacht mit Schauern und Gewittern auf den Westen und Südwesten über. Im Tagesverlauf breiten sich zum Teil heftige Gewitter nordostwärts aus, wobei sich quer über Deutschland auch eine Konvergenzlinie formieren kann, die am Abend über der Nordosthälfte liegt. Die Kaltfront greift am Abend auf den Westen über, wobei der Schwerpunk der teils unwetterartigen Gewitter in der Mitte und bis zum Abend in der Nord- und Nordosthälfte zu finden ist (Bodenkonvergenz und dynamische Hebung durch den Randtrog). Die wärmste Luftmasse (T850hPa bis 18°C) wird in den Südosten abgedrängt, wo nochmals verbreitet über 30 Grad erreicht werden. In den übrigen Landesteilen bleibt es (knapp) unter 30 Grad, wobei das erreichte Temperaturniveau stark von der Konvektion und der Bewölkung abhängen wird. Am Dienstag zieht der Randtrog nach Norden ab und löst sich auf, während der eigentliche Trog über der Biskaya Abtropftendenzen zeigt. Dadurch stellt sich über Deutschland wieder ein eher antizyklonales Regime ein, wobei mit einer südwestlichen Strömung erneut subtropische Heißluft nach Deutschland vorankommt. Bis zum Abend macht sich im Südwesten schon wieder 15-Grad-Isotherme breit, die in der Nacht zum Mittwoch bis zu den Mittelgebirgen vorankommt. Die Schauer und Gewitter ziehen allmählich nach Norden ab und uns steht ein neuerlicher sonniger und hochsommerlicher Tag mit Höchstwerten um 30 Grad bevor, nur im Norden wird es etwas weniger warm. Dort sorgt Konvektion noch für den ein oder anderen, teils gewittrigen Schauer. Am Mittwoch hält die südwestliche Höhenströmung an. Der Trog befindet sich nämlich weiterhin über Westeuropa und stößt bis zur Iberischen Halbinsel vor. Über der Südhälfte steigen die Temperaturen in 850hPa wieder bis fast 20°C an, sodass im Südosten dort in Verbindung mit der kräftigen Einstrahlung wieder Nachmittagstemperaturen zwischen 30 und 35 Grad zu befürchten sind. In der Westhälfte wird es nicht ganz so heiß. Dort sorgen kurzwellige Anteile an der Ostflanke des Trogs bzw. am Westrand der heißesten Luft im Tagesverlauf für Schauer und teils kräftige Gewitter. Am Donnerstag weitet sich der westeuropäische Trog nach Mitteleuropa hin aus, Deutschland gelangt in eine flaue Tiefdruckzone. Die eingeflossene feuchtlabil geschichtete Luftmasse bringt im Tagesverlauf einzelne teils kräftige Schauer und Gewitter. Diese können bezgl. Starkregen und Hagel erneut zu unwetterartigen Erscheinungen führen. Am Freitag beginnt der Trog sich über Deutschland mehr und mehr aufzufüllen. Dennoch bringt die tagesbedingt einsetzende Konvektion erneut teils schwere Gewitter, lediglich im Nordwesten, wo etwas trocknere Luft eingesickert ist und schwacher Hochdruckeinfluss überwiegt, ist nicht mehr mit konvektiven Umlagerungen zu rechnen. In der erweiterten Mittelfrist sieht es aktuell nach leicht unbeständigem Wetter aus, wobei die Temperaturen zwar leicht zurückgehen, aber insgesamt auf einem sommerlichen Niveau verbleiben. __________________________________________________________ Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs Die Konsistenz des IFS ist hoch, gegenüber den Vorläufen gibt es nur marginale Unterschiede. Die Wahrscheinlichkeit für teils Kräftige Schauer und Gewitter im Lauf der kommenden Woche wird von daher als hoch eingeschätzt. __________________________________________________________ Vergleich mit anderen globalen Modellen Auch ICON, UKMO, GEM und GFS stützen die Prognosen des IFS. Vor allem in der Nacht zum und am Montag muss mit Schauern und teils schweren Gewittern gerechnet werden, während nachfolgend der am Dienstag wieder etwas ruhiger verlaufen wird. Am Mittwoch und Donnerstag unterscheiden sich die verschiedenen Modelle nur geringfügig. Die Tendenz hin zu wechselhafterem Wetter mit Schauern und Gewittern zeigen weiterhin alle gängigen Modelle. __________________________________________________________ Bewertung der Ensemblevorhersagen Die Rauchfahnen zeigen bis Dienstag sowohl bei der Temperatur als auch beim Geopotential nur einen geringen Spread. V.a. im Westen und Nordwesten (Beispiel Köln) nehmen ab Montag die Niederschlagssignale zu, im Südosten (Beispiel München) sind die Niederschlagssignale anfangs deutlich geringer. Am Mittwoch , v.a. aber ab Donnerstag wird der Spread zunehmend größer. Während im Westen die Mehrzahl der Member um oder unter 15°C in 850hPa bleiben, steigen im Südosten die Mehrzahl der Member wieder auf um 20 °C an. Die Clusteranalysen (t120h-168h) zeigen zwar 6 Cluster auf, die aber alle durchweg über dem genannten Zeitraum dem Blocking-Regime zugeordnet werden können. Daher ist keine grundlegende Umstellung der Großwetterlage zu erwarten. Unterschiede bestehen v.a. bezüglich der Lage und Mächtigkeit der blockierenden Antizyklone, was durchaus Einfluss auf das Wettergeschehen in Deutschland hat (eher trocken und warm bis heiß oder unbeständig und feucht-warm). Nachfolgend (t192h-240h) werden weiterhin 4 Cluster angeboten, in denen mehr oder weniger schnell eine Umstellung hin zu einer positiven NAO eingeleitet wird. _________________________________________________________ Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen Am Sonntag dauert Hitze und Trockenheit an bzw. erreichen ihren (vorläufigen) Höhepunkt. Ab der Nacht zum Montag kommen von Südwesten und Westen her kräftige Schauer und Gewitter auf, die sich am Montag im Tagesverlauf nordostwärts ausbreiten. Dabei sind organisierte Strukturen und unwetterartige Entwicklungen durch Starkregen, Hagel wahrscheinlich. Am Dienstag erwartet uns erneut verbreitet Hitze, v.a. in der Südosthälfte. Vor allem in der Westhälfte entwickeln sich am Mittwoch Schauer und teils kräftige Gewitter, die teils unwetterartig ausfallen können. Auch am Donnerstag setzt sich das unbeständige Sommerwetter mit kräftigen Schauern und Gewittern fort, wobei dann ganz Deutschland betroffen sein kann. Am Freitag ist dann mit kräftigen Schauern und Gewittern eher die Süd- und Osthälfte dran. ________________________________________________________ Basis für Mittelfristvorhersage Opera. IFS, ICON, ECMWF-EPS, MOS-MIX ________________________________________________________ VBZ Offenbach / Dipl. Met. Stefan Külzer |
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