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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 08.12.2025 um 10.30 UTC



Im Norden und Westen leicht wechselhaft, im Süden und Südosten ruhiges Wetter.
Mild bis sehr mild und kein Wintereinbruch in Sicht.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 15.12.2025


Am Donnerstag liegt Deutschland unter einem Höhenkeil, der sich bis Freitag nach
Polen verlagert. Der nachfolgende Trog nähert sich Westeuropa und weitet sich
dabei in Richtung Kanaren aus. Mit einer südwestlichen und etwas aufsteilenden
Strömung gelangt daher sehr milde Luft nach Deutschland. Im Osten und Süden
Deutschlands kann sich bei geringen Luftdruckgegensätzen eine kalte Grundschicht
(mit nächtlichen Frösten und tagsüber mit Temperaturen kaum über 5 Grad)
ausbilden, so dass in diesen Gebieten die milde Luft nicht so recht zum Zuge
kommt. Nennenswerte Niederschläge sind nicht zu erwarten.
Danach tropft der auf Westeuropa übergreifende Trog aus und das Residuum greift
mit seiner Achse bis zum Samstagabend auf den Nordwesten und Westen Deutschlands
über. Mit der vorgelagerten schwachen Kaltfront kommt im Nordwesten und Westen
Deutschlands etwas Regen auf. Zudem legt dort der Gradient etwas zu, an der
Nordfriesischen Küste kann es dann für einzelne stürmische Böen reichen. Weiter
nach Südosten hin kommt diese Kaltfront unter antizyklonalen Einfluss und löst
sich auf.
Über dem Atlantik erfolgt am Wochenende eine Zonalisierung. Aus der westlichen
Strömung läuft ein Kurzwellentrog heraus und nähert sich Westeuropa, so dass
auch am Sonntag die südwestliche Strömung bestehen bleibt. Nach Nordwesten hin
kann der Gradient noch etwas zulegen, wodurch an der Nordsee und auch auf dem
Brockenplateau dann Sturmböen Bft 8/9 wahrscheinlicher werden.
Am Montag steift auch der neue Kurzwellentrog den Nordwesten und Norden
Deutschlands, wobei die vorgelagerte Front allenfalls in Nordseenähe ein wenig
Regen bringen kann. Ansonsten bleibt es trocken. Im Süden und Südosten wird das
Wettergeschehen weiterhin durch Grundschichtprozesse dominiert.
Im erweiterten mittelfristigen Vorhersagezeitraum beginnt die Frontalzone wieder
verstärkt zu mäandrieren. Mit einem weiteren Frontensystem kommt ab Dienstag von
Südwesten und Westen her etwas häufiger Regen auf, der dann auch Teile der Mitte
erfassen kann. Abgesehen von einigen Regionen Süd- und Südostdeutschlands bleibt
es dabei mild bis sehr mild.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis einschließlich Samstag lassen sich kaum Unterschiede zu den gestrigen
Modellläufen feststellen. Erst danach werden die Keil-Trog-Strukturen vom
aktuellsten Modelllauf rascher nach Osten verlagert als das dies bei den
Simulationen des Vortages der Fall war. Im erweiterten mittelfristigen
Vorhersagezeitraum zeigt sich ein genau umgekehrtes Verhalten.
Einer dieser Tröge tropft nach der neuesten Modellrechnung bis Montag zu den
Alpen aus, was anhand der Vorläufe nicht zu sehen war.
Die Auswirkungen dieser Inkonsistenzen auf die Finalprognose sind jedoch
marginal. Die südwestliche Strömung mit der Zufuhr von milder bis sehr milder
Luft und dem antizyklonalen Einfluss über dem Süden und Südosten Deutschlands
zeigt sich bei allen Modellläufen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


die vorliegenden Modelle stützen die oben beschriebene Entwicklung. Anhand der
synoptischen Basisfelder lassen sich bis einschließlich Montag keine
prognoserelevanten Unterschiede ableiten. Erst danach simuliert GFS auch im
Südosten Deutschlands eine Gradientzunahme, wodurch dort die kalte Grundschicht
ausgeräumt werden könnte. Das Modell des kanadischen Wetterdienstes folgt
eindeutig der EZMW-Variante.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Das EPS des GFS lässt über den gesamten Vorhersagezeitraum hinweg die
südwestliche Strömung andauern. Demnach wäre sogar zur Mitte der kommenden Woche
hin ein leichtes Rückdrehen der Strömung auf Süd-Südwest oder Süd vorstellbar.
Der Spread ist relativ gering; Ausreißer nach einer Seite sind nicht erkennbar.
Ab Beginn kommender Woche lassen sich auch im Süden und Osten vermehrt
Niederschlagssignale finden.
Das EPS des EZMW folgt der oben beschriebenen Entwicklung. Allerdings ist hier
ab dem Wochenende der Spread höher, was auf Unsicherheiten hinsichtlich der
Passage der Kurzwellentröge hindeutet. Diese lassen sich auch im Vergleich mit
AIFS finden, das eine selten ausgeprägte Abweichung zur oben beschriebenen
Version zeigt. AIFS Single stellt auch gegenüber dem AIFS EPS eine
Außenseiterlösung dar. Allerdings ist die Simulation des AIFS nicht konsistent
und wird auch nicht vom operationellen Clustering gestützt. Dieses hat zwar bis
H + 240 6 Cluster zu bieten, die sich jedoch nur anhand der Steilheit und
Antizyklonalität der südwestlichen Strömung unterscheiden.
Das Clustering gemäß Großwetterlagen zeigt bis einschließlich zweitem
Dezemberwochenende nahezu durchweg antizykonale Südwest- bis Südlagen. Erst
danach bringen einige Member zyklonale südwestliche bis westliche
Strömungsmuster ins Spiel, wobei diese selbst zur Wochenmitte nicht mehr als
einem Drittel der Einzellösungen zuzuordnen sind. Großwetterlagen, die auf einen
Wintereinbruch hindeuten, fehlen komplett
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Ab Freitag legt im Nordwesten und Norden Deutschlands der Gradient etwas zu, so
dass es dann an der Nordfriesischen Küste, am Samstag dann auch an einigen
Abschnitten der Ostseeküste für stürmische Böen aus Südwest, auf dem
Brockenplateau auch für Sturmböen Bft 9, reichen kann. Am Sonntag nimmt die
Wahrscheinlichkeit für Sturmböen Bft 8/9 an exponierten Küstenabschnitten sowie
auf höheren Berggipfeln der nördlichen Mittelgebirge etwas zu, am Montag weicht
der Gradient bereits wieder auf.
Ansonsten sind keine markant zu bewarnenden Wetterereignisse zu erwarten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
EPS, anfangs MOS, Temperaturen im Süden und Südosten Deutschlands aufgrund der
sich ausbildenden kalten Grundschicht mit zunehmender Vorhersagedauer etwas hin
zu tieferen Werten korrigieren
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Thomas Schumann


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