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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 23.05.2025 um 10.30 UTC



Wiederholte und teils kräftige Regenfälle. Mäßig warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 30.05.2025


Eingangs der Mittelfrist, am kommenden Montag, ist die Strömung über
Mitteleuropa schon zonalisiert und ein erstes Frontensystem vom Wochenende ist
nach Osten abgezogen. Zwischen einem hochreichenden, steuernden Tief zwischen
Schottland und Island sowie dem Azorenhoch hat sich über dem Nordatlantik eine
gut gebündelte Frontalzone ausgebildet, die etwas aufgefächert bis nach
Mitteleuropa reicht. Postfrontal der genannten Ausläufer wird mit der westlichen
Strömung nordatlantische Meeresluft nach Deutschland geführt, die unter leichtem
Trogeinfluss leicht instabil geschichtet ist. Einigermaßen feucht ist sie
sowieso, sodass es zu einzelnen Schauern kommt. Im Süden regnet es anfangs
etwas. In einem Streifen über der Mitte scheint kompensatorisch öfter die Sonne.
Der Norden liegt unter erhöhtem Druckgradienten zum Tief hin, was besonders über
dem Nordwesten starke, an der Nordsee stürmische Böen aus Südwest zur Folge hat.

Am Dienstag zieht zunächst ein Trog nach Osten durch, dahinter glättet die
Strömung etwas durch. Hebungsimpulse durch Warmluftadvektion und kurze Wellen
sind aber nach wie vor gegeben. Dazu greifen schleifend Tiefausläufer auf den
Norden und später auf die Mitte über, mit weiteren Regenfällen. Diese sind zwar
durchaus signifikant und bringen einiges an Wasser, Warnschwellen erreichen sie
deswegen aber nicht unbedingt. Der Südwestwind frischt über der Nordwesthälfte
zeitweise stärker auf.
Am Mittwoch kann sich gefolgt von einer kräftigeren Trogentwicklung ein Tief
bilden, dass von Irland über die südliche Nordsee und das deutsche Küstengebiet
nach Osten bis Nordosten zieht. Die Passage der Ausläufer ist mit neuerlichen
und zunächst skaligen Regenfällen in der Größenordnung 10 bis 15 l/qm verbunden,
gefolgt von einer Kaltfront nebst Bodentrog mit möglichen Gewittern und
stärkeren Böen. Nicht nur wegen des Zeithorizonts wird die Entwicklung unsicher.


Am Donnerstag und Freitag setzt sich die unbeständige Westlage fort. Der
nachfolgende Höhentrog dominiert am Donnerstag das Wetter. Dabei sind durch
rumgeholte Warmluft um das abziehende Tief gebietsweise Regenfälle möglich, die
ansonsten Schauercharakter annehmen und von einzelnen Gewittern begleitet sind.
Nach kurzer Wetterberuhigung deutet sich am Freitag von Westen her das
Übergreifen der nächsten Warmfront eines in die nördliche Nordsee ziehenden Tief
an. Da von Südwesten das Geopotential beginnt zu steigen, wäre davon der Süden
weniger betroffen.

Für die erweiterte Mittelfrist geht der Trend zu leicht wechselhaftem Wetter,
mit antizyklonaler Tendenz vor allem nach Süden hin und insgesamt steigenden
Temperaturen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des europäischen Modells ist gut, die aktuelle Lösung somit
brauchbar, auch wenn in den Details Unschärfen deutlich werden. Die kurzen
Wellen sind einigermaßen unsicher. Die Westlage dafür aber unstrittig. In der
aktuellen Lösung wird eine Tiefentwicklung zur Mitte der nächsten Woche stärker
betont. Ob dabei etwas "markantes" herauskommt, ist freilich unsicher.
Zum Ende mehren sich die Fragezeichen. Wie lange hält die zyklonale Lage durch?
Eventuell schiebt sich gegen Ende von Südwesten her wieder ein Höhenkeil nach
Mitteleuropa vor. Dies wurde besonders von den Vorläufen betont, ist aber auch
in der neuen Lösung in Ansätzen vorhanden.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Beschränken wir uns auf die Großwetterlage der nächsten Woche herrscht
modellübergreifend Konsens. Für die Details gilt ähnliches wie bei der
Konsistenz. Eine etwas kräftigere Zyklogenese zur Wochenmitte offerieren auch
ICON und GFS. Wo die Zugbahn verläuft ist offen. Ebenso wie der mögliche
Einfluss über Deutschland.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die 6 Cluster für den ersten Zeitschritt unterscheiden sich für Deutschland
nicht viel. Sie liegen alle im NAO+. Im Zeitraum Mittwoch bis Freitag liegt nur
ein Cluster vor, der weiter ins NAO+ sortiert wird. Das zeigt die - aus Sicht
der Großwetterlagen - Nähe zur Lösung des Hauptlaufs und die relative Sicherheit
der Prognose. Auch für die erweiterte Mittelfrist gibt es nur einen Cluster. Der
rutscht ins Blocking und hat für Mitteleuropa von Südwesten her steigendes
Geopotential und verstärkt antizyklonalen Einfluss parat. Das alles fügt sich
gut in die Aussagen der Vorabschnitte ein.

Vor allem um die Wochenmitte gibt es verstärkt Niederschlagssignale, aber
insgesamt in etwas geringerer Form auch darüber hinaus. Das Temperaturniveau
verharrt auf mäßig warmem Niveau. Zum Ende der nächsten Woche deuten die
Verteilung der Windrichtung und die steigenden Temperaturen wieder ein
Nachlassen der Westströmung an. Die Niederschlagssignale sind aber nicht
komplett vorbei, was die Hoffnung nährt, dass nicht gleich wieder die nächste
ganz trockene Hochdrucklage kommt.
Die Tiefentwicklung Mitte der nächsten Woche ist aus Sicht der ENS fraglich. Der
Hauptlauf ist z.B. für den Bodendruck ein Ausreißer nach unten.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Signifikant werden mittelfristig in erster Linie die stärkeren Böen an den
Küsten und im Bergland, ab Wochenmitte auch über der Mitte und dem Süden (siehe
EFI) sowie mögliche Gewitter (lokal Starkregen, stürmische Böen) an einzelnen
Tagen. Ein irgendwie geartete Sturm- oder Schwergewitterlage gibt es aber nicht.
Das gibt (für die Gewitter) die Luftmasse nicht her.

Dass die wiederholten Regenfälle für Warnungen nicht auftauchen, mag zunächst
etwas verwundern, fallen doch akkumuliert bis Ende der nächsten Woche
gebietsweise 10 bis 30 l/qm, im Süden und in der Nordwesthälfte 30 bis 70 l/qm.
Das ist nach der monatelagen Dürre sehr willkommen und verteilt sich über die
einzelnen Tage, sodass tatsächlich Warnschwellen kaum gerissen werden. Am
ehesten kann das in Staulagen der Bergländer passieren. Inwieweit dann Warnungen
kommen, bleibt abzuwarten. Unwetter durch Regen zeichnet sich jedenfalls nicht
ab.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mos Mix, IFS und EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Bernd Zeuschner


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