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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 19.12.2025 um 10.30 UTC



Starkes Blocking sorgt für hochdruckgeprägte Weihnachten mit Potential für etwas
Niederschlag an Heiligabend. Dazu bodennah recht kalt und zeitweise böiger
Ostwind.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 26.12.2025


Bis zum Montag, dem Beginn des Mittelfristzeitraumes, soll sich nach IFS die
Wetterlage im Vergleich zur aktuellen Situation deutlich verändert haben. So
soll es zu einer deutlichen Meridionalisierung der Höhenströmung kommen, was
sich in einem Höhenkeil manifestiert, der sich ausgehend vom zentralen
Mittelmeerraum über Mitteleuropa, die Nordsee und Südskandinavien hinweg bis zur
Ostgrönlandsee erstreckt. Diesem steht ein Langwellentrog von Grönland über
Westeuropa bis nach Algerien gegenüber, aus dem ein Höhentief über der
Iberischen Halbinsel abtropft. Bodennah hat sich der Hochdruckschwerpunkt bis
Montag von Südosteuropa nach Südskandinavien verlagert, wobei noch eine
Verbindung in den Südosten besteht. Über Westeuropa herrscht dagegen
Tiefdruckeinfluss. Für Deutschland resultiert daraus Ostwind, der insbesondere
im Nordosten des Landes auch recht stramm weht. Zunächst wird noch sehr milde
Luft (in 850 hPa meist 0 bis 6°C) zu uns geführt, allerdings ist die Schichtung
recht stabil, so dass insbesondere im windschwächeren Südwesten unterhalb einer
Inversion recht kalte Luft liegen kann. Dort kann es teils sonnig sein, teils
liegt Nebel und tiefer Stratus in den Niederungen. Richtung Nordosten wird recht
ausgedehnter Stratus simuliert. Niederschlag ist abgesehen von geringem
Sprühregen nicht zu erwarten.

Am Dienstag wandert das abgetropfte Höhentief Richtung zentralen Mittelmeerraum,
so dass dort der Druck fällt. Gleichzeitig bildet sich ein Höhenhoch an der
Küste Norwegens und das Bodenhoch verstärkt sich noch etwas, baut aber im
Südostteil ab. Damit dreht der Wind langsam Richtung Nordost. Am Rand Höhenhochs
erfolgt ein Kaltlufteinbruch Richtung Nordosteuropa und im Osten Deutschlands
beginnt im Laufe des Tages auch schon etwas kältere Luft einzusickern. Vor allem
ganz im Norden ist es dabei weiterhin sehr windig. Niederschlag fällt kaum, es
wird aber verbreitet tiefe Bewölkung simuliert.

An Heiligabend plustert sich das Hoch weiter auf und erreicht über dem Südwesten
Norwegens 1040 hPa. Durch den Kaltlufteinbruch in Osteuropa verliert das
Höhenhoch seine Verbindung nach Südosteuropa und gliedert sich einem
atlantischen Höhenrücken an. Damit wird die atlantische Frontalzone nördlich an
Skandinavien vorbei gelenkt. Ein kräftiges Tief im Raum Sardinien sorgt
hierzulande für einen ordentlichen Gradienten, so dass der Nordostwind jetzt
landesweit kräftig und im Bergland stark böig weht. Damit gelangt die kältere
Luftmasse über das ganze Land und in 850 hPa sinkt die Temperatur auf 0 bis
-8°C. Dies steht auch im Zusammenhang mit einem schwachen Kaltlufttropfen, der
von Osten aufziehen soll. Im Norden sollen in trocknerer Luftmasse die Wolken
aufreißen, der Süden soll dagegen in den Aufgleitbereich des Tiefs im Süden
gelangen, so dass es in Südbayern zum Christkind Schnee geben soll. Im Vergleich
zum Vortag geht in allen Regionen die bodennahe Temperatur spürbar zurück.

Am Ersten Weihnachtsfeiertag ändert sich die Großwetterlage kaum. Das Tief zieht
sich aber rasch nach Süden zurück, so dass die Hebungsprozesse im Süden
nachlassen. Von Norden setzt sich immer mehr Absinken durch, so dass die
Inversion recht tief gedrückt wird und die Temperaturen in 850 hPa in Folge
dessen wieder deutlich nach oben gehen. In der flachen bodennahen Schicht soll
es aber noch etwas kälter werden als am Vortag. Regional kann es durchaus
Dauerfrost geben. Zudem sollen sich die Chancen auf Sonne von Nord nach Süd
weiter verbessern. Dabei bleibt es sehr windig aus Nordost, wobei der stärkere
Wind jetzt im Süden erwartet wird.

Am Zweiten Weihnachtsfeiertag wandert der Schwerpunkt des Höhenhochs zur Ostsee,
das Bodenhoch verlagert seinen Schwerpunkt ins östliche Europa. Der Wind dreht
damit wieder auf Ost. Jetzt kommt er im Norden wieder stärker daher. In 850 hPa
steigt die Temperatur allgemein wieder auf etwas über 0°C an, bodennah können
sich aber zähe Kaltluftseen halten. Insgesamt soll es aber wieder etwas milder
werden. Dabei wird weiterhin sehr wenig tiefe Bewölkung simuliert, mit
regionalen Nebel- und Hochnebelfeldern sollte aber schon gerechnet werden.

In der erweiterten Mittelfrist sollen sich das Hoch am Boden und in der Höhe
allmählich nach Osten verabschieden. Gleichzeitig soll sich ein hochreichender
Hochschwerpunkt im Raum Island ausbilden. Zwischen den beiden Systemen bleibt
bodennah recht hoher Druck bestehen, in der Höhe mogeln sich aber einige
Höhentiefs herein, die aber nur wenig wetterwirksam sein sollten. Mit weiterer
Verstärkung des Hochs südlich von Island kann dann am Sonntag von Norden her
Kaltluft auf Deutschland übergreifen. Die Situation sieht durchaus winterlich
aus und die Zufuhr von Luftmassen vom Atlantik ist vollkommen abgeblockt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des aktuellen IFS-Laufs mit seinen beiden Vorgängerläufen ist bis
zum Donnerstag (Erster Weihnachtsfeiertag) gut. Der einzige Unterschied ist,
dass sich bei den beiden Vorgängerläufen ausgehend von dem Kaltlufteinbruch über
dem östlichen Europa ein Höhentief abspalten sollte, dass dann an Heiligabend
(gestern 00, UTC) oder am Ersten Weihnachtsfeiertag (gestern, 12 UTC) über den
Süden Deutschland hinweg ziehen sollte. Dies ist im aktuellen Lauf in sehr
abgeschwächter Form zu finden und letztlich für die angesprochenen Schneefälle
mitverantwortlich.

In den Folgetagen werden die Unterschiede dann größer: Zwar zeigen alle der
letzten drei Läufe das Fortbestehen der Blocking-Situation, allerdings mit
unterschiedlicher Lage des Hochs: Die Verlagerung des Hochs nach Südosten war
gestern noch nicht zu finden. So ließ der gestrige 00-UTC-Lauf das Hoch über
Norwegen liegen und dann langsam westwärts ins südliche Nordmeer ziehen. Beim
gestrigen 12-UTC-Lauf lag das Hoch etwas südlicher und sollte nach Schottland
ziehen. Bei diesem Lauf sollte gegen Ende des Vorhersagezeitraums ebenso die
Kaltluft zu uns gelangen, beim gestrigen 00-UTC-Lauf sollte diese dagegen viel
weiter östlich nach Süden vordringen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die vorliegenden aktuellen Modelle zeigen bis zum Ersten Weihnachtsfeiertag
weitgehend übereinstimmende Entwicklungen. Lediglich das potentielle Abtropfen
eines Höhentiefs oder Kaltlufttropfens, das/der dann südlich des Hochs über
Deutschland hinweg westwärts zieht, wird unterschiedlich simuliert. Bei ICON
passiert dies schon relativ früh in der Nacht zu Heiligabend, zudem soll der
Kaltlufttropfen über den Norden hinwegziehen, was dann im Norden und in der
Mitte auch Niederschläge auslöst. Eine ähnliche, wenn auch schwächere
Entwicklung zeigt UKMO. GFS lässt den Kaltlufttropfen am Heiligabend über die
südliche Mitte ziehen und bringt vor allem im Süden Niederschlag. Bei IFS ist er
sehr schwach ausgeprägt, beim GEM nicht zu finden.

Im weiteren Verlauf ist die Verlagerung des Hochs spannend. ICON scheint gegen
Ende der Vorhersagezeitraums eher in Richtung IFS zu tendieren mit Verlagerung
des Hochs nach Südosten. Bei GFS verlagert es sich dagegen eher nach Schottland
und ins Seegebiet nördlich davon, so dass sich die Lage am 28.12 dann wieder
sehr der Lage des IFS annähert. Allerdings zeigt GFS dann einen viel massiveren
Kaltlufteinbruch. Bei GEM verlagert sich das Hoch in der erweiterten Mittelfrist
nach Südwesten Richtung Irland, so dass irgendwann der Weg für polare Meeresluft
aus Nordwesten frei wird.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Das IFS-EPS verteilt sich im Zeitraum von Mittwoch bis Freitag auf vier Cluster,
die sich aber alle stark ähneln und monumentales Blocking im Bereich
Skandinaviens simulieren. Am Freitag wird die Lage des Hochs etwas
unterschiedlich simuliert: C1 (19 Mitglieder, Kontrolllauf, Hauptlauf) zeigt den
Schwerpunkt in Südnorwegen, C2 (15 Mitglieder) ebenso, C3 (9 Mitglieder) über
Südschweden und C4 (8 Mitglieder) schon über dem Baltikum. In der erweiterten
Mittelfrist von Samstag bis Montag werden 5 Cluster gebildet. Dabei zeigen die
ersten vier Cluster sehr hohes Geopotential im Bereich und nördlich der
Britischen Inseln, allerdings mit unterschiedlicher Ausdehnung nach Osten, so
dass bei C1 (17 Mitglieder, Hauptlauf, Kontrolllauf) der Trog, der den
Kaltluftvorstoß nach Süden markiert, über dem östlichen Mitteleuropa liegt, bei
C2 (14 Mitglieder) dagegen sehr weit im Osten über Russland. Eine alternative
Entwicklung stellt C5 mit nur 2 Mitgliedern dar. In diesem Cluster spaltet sich
das Geopotentialmaximum und macht frei für einen umfangreichen Trog über weiten
Teilen Mittel- und Osteuropas. Man sieht es in den Darstellungen nicht direkt,
aber dies müsste mit erheblicher Kaltluftzufuhr einhergehen.

Die Rauchfahnen für verschiedene Städte Deutschlands zeigen beim Geopotential
bis weit in die nächste Woche hinein mäßig hohe Werte und keine große Streuung.
Bei der Temperatur fällt ein markanter Rückgang von Montag zum Mittwoch auf.
Danach steigen die Kurven im Mittel wieder, aber bei extremer Streuung, die sich
an den Feiertagen in allen Landesteilen zwischen -12 und +8°C in 850 hPa
aufspannt, im Süden ist die Spanne sogar noch größer. Dies spiegelt wohl vor
allem die Unsicherheit in der Inversionsgrenze wider. Ein markanter Einbruch der
Temperatur wie vom Hauptlauf ganz zum Ende simuliert, wird von einem großen Teil
des Ensembles nicht unterstützt. Ein paar Niederschlagssignale finden sich um
Heiligabend in der Mitte und im Süden. Ansonsten gibt es kaum
Niederschlagssignale.

Etwas anders sehen die Rauchfahnen des GFS aus. Bei diesem Ensemble pendelt sich
die Temperatur in 850 hPa auf deutlich niedrigerem Niveau ein mit einem Mittel,
das ab den Feiertagen oftmals um -5°C liegt. Zudem gibt es auch noch
Niederschlagssignale an den Feiertagen.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI: Der EFI zeigt keine Signale.

Sturm:
Am Montag zeigt das IFS-EPS auf den Nordseeinseln eine erhöhte
Wahrscheinlichkeit für stürmische Böen. Auch in den höheren Lagen der
Mittelgebirge sowie in den Alpen (Föhn) muss mit stürmischen Böen gerechnet
werden.

Am Dienstag wird vom IFS-EPS auf den Nordseeinseln nur noch eine geringe
Wahrscheinlichkeit für stürmische Böen simuliert.

Am Mittwoch nimmt die Sturmgefahr wieder etwas zu. Dann werden vom IFS-EPS an
der See wieder etwas höhere Wahrscheinlichkeiten für stürmische Böen gezeigt.
Zudem wird es in den Hochlagen vieler Mittelgebirge wahrscheinlich stürmische
Böen geben.

Am Donnerstag nimmt an der See die Sturmgefahr wieder ab. Mit geringer
Wahrscheinlichkeit gibt es nach IFS-EPS noch stürmische Böen an der Nordsee. In
den Kammlagen der Mittelgebirge, vor allem der südlichen, muss aber weiterhin
mit stürmischen Böen gerechnet werden.

Am Freitag gibt es am ehesten noch in den Kammlagen der südlichen Mittelgebirge
stürmische Böen, aber noch sehr unsicher.

Niederschläge:
Niederschlagsbedingte signifikante Wettererscheinungen werden nicht erwartet.
Das Höchste der Gefühle sind ein paar Zentimeter Neuschnee zu Heiligabend.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, IFS-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl.-Met. Peter Hartmann


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