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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T ausgegeben am Donnerstag, den 03.07.2025 um 10.30 UTC Vorübergehend unbeständiger, ab Sonntag zunehmend mäßig warmer und windiger Wettercharakter - Aprilwetter im Juli! __________________________________________________________ Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 10.07.2025 Bei Betrachtung der potentiellen Wetterlagen im IFS-EPS wird schnell deutlich, dass wir zumindest vorübergehend mit einem unbeständigen Wettercharakter rechnen müssen. Demnach dominieren im mittelfristigen Zeitraum ab Sonntag entweder Westwetterlagen zyklonal oder antizykponal bzw. Troglagen (TrW, TrM). Erst ab Donnerstag mischen sich wieder verstärkt antizyklonale Bedingungen in die EPS-Wetterküche. Aber nun zu den Details. Am Sonntag zum Start in den mittelfristigen Zeitraum hat von Island bis nach Nordwestrussland sowie nach Süden bin in den west- und mitteleuropäischen Raum tiefes Geopotential das Wetterzepter übernommen. Das hohe Geopotential ist dagegen über dem Atlantik und dem Mittelmeerraum zu finden. Auf der Südflanke des Höhentiefkomplexes werden dabei wiederholt mehr oder weniger stark amplifizierte Tröge ostwärts gesteuert. Am Sonntag kann sich ausgehend von einem Höhentief zwischen Schottland und Norwegen ein Trog mit seiner Achse südwärts bis in den westlichen Mittelmeerraum bzw. bis in den Osten der Iberischen Halbinsel erstrecken. Die WLA auf der Vorderseite des Troges stützt dabei einen flachen Rücken, der sich vom südöstliche Mitteleuropa nordwestwärts bis nach Dänemark aufbäumt. Bodennah korreliert das Höhentief samt Trog mit einem Tief über der Nordsee, welches auf der Südflanke eine Kaltfront ostwärts schiebt und auf Deutschland übergreifen lässt. Deutschland liegt bodennah dabei insgesamt unter Tiefdruckeinfluss. Demnach sorgt die Kaltfront vor allem in der Nordwesthälfte für frontogenetische Hebung, die von PVA verstärkt wird. Auch wenn nahezu landesweit schon KLA vorherrscht reichen die Hebungsimpulse an und im Vorfeld der Front aus, um teils kräftige Schauer und Gewitter zu produzieren. Bei PPWs von 24 bis 30 mm wäre Starkregen auf jeden Fall ein Thema, da die Zellen jedoch auch relativ zügig ziehen, sollte zumindest die Unwettergefahr pro Stunde als gering eingestuft werden. Da die Scherungsbedingungen am Nachmittag und Abend recht gut sind, muss örtlich mit organisierten und länger lebenden Strukturen gerechnet werden. Zudem sollten de Gewitter aufgrund der Höhenströmung teilweise linienhaft angeordnet sein und somit häufigere Treffer verursachen. Resultierend muss auch der mehrstündige Starkregen im Blick genommen werden. Beim Cape sieht es mit Werten bis 500 J/kg eher mau aus, sodass wohl allenfalls kleinkörniger Hagel zu erwarten ist. Dafür muss der Wind ins Visier genommen werde. Die Höhenwinde blasen ordentlich, sodass ausreichend Potential für das heruntermischen von stürmischen Böen, vereinzelt auch Sturmböen besteht. Vom zeitlichen Ablauf her sollten die Gewitter derzeit den Nordwesten am frühen Sonntagnachmittag erreichen und in der Nacht auf die Ostsee abziehen sowie im Binnenland der Nordhälfte in sich zusammenfallen. Neben der Baustelle im Norden und Nordwesten blubbert es noch am Alpenrand und dem Vorland vor sich hin. Dort sind tagsüber leicht labil geschichtete Verhältnisse vorzufinden. Auch wenn aus der Höhe nur wenig Unterstützung kommt, können diabatische Hebungsprozesse sowie konvergente, bodennahe Strömungsbedingungen Schauer und Gewitter auslösen. Bei PPWs von 27 bis 34 mm und eher geringen Verlagerungstendenzen steht der Starkregen ganz oben auf der Agenda. Örtlich können wohl auch zügig heftige Starkregenfälle (Unwetter) ausgelöst werden. Am Abend und in der Nacht besteht am östlichen Alpenrand auch die Wahrscheinlichkeit für mehrstündigem, ungewittrigem Starkregen oder 12h-Dauerregen. Cape ist nur wenig vorhanden und auch der Höhenwind dürfte kaum eine Rolle spielen, sodass Hagel und Gewitterböen einen untergeordneten Part einnehmen. Ansonsten simulieren die Modelle auch zwischen den beiden Schwerpunkten geringe Niederschläge, die skalig daherkommen. Bei recht stabilen Bedingungen und bodennahem kompensierenden Absinken und somit höherem Luftdruck kommen für die Auslöse nur Prozesse aus höheren Luftschichten in Frage, die abgehobene Hebung generieren. Bei den Temperaturen kann vor der Kaltfront mi einer südwestlichen Strömung nochmals sehr warme subtropische Luft mit Werten in 850 hPa zwischen 12 und 18 Grad den Süden, Osten und die Mitte einnehmen. Diese generieren dort voraussichtlich bodennahe Höchstwerte von 25 und 31 Grad. In der Nordwesthälfte bleibt es unter dichten Wolken und der aufziehenden Kaltfront bei Temperaturen von 9 bis 13 Grad in 850 hPa und Höchstwerten von 20 bis 25 Grad kühler. Am Montag schiebt sich das Höhentief bis nach Dänemark und spannt einen breiten, bis ins nördliche Mittelmeer reichenden Trog auf. Bodennah korreliert das Höhentief mit einen Bodentief über Südschweden bzw. dem Skagerrak. Die Kaltfront des Tiefs hat das Land dabei weitgehend nach Osten verlassen. Allenfalls im Südosten wird die Luftmassengrenze durch ein über Norditalien zurückgehalten, sodass in Südostdeutschland weiter die feuchtwarme Subtropikluft liegen bleibt. Ansonsten strömt mit einer nordwestlichen bis westlichen Grundströmung mäßig warme Meeresluft ein. Innerhalb des Troges stellt sich hierzulande ein unbeständiger, zu Schauer und Gewittern neigender Wettercharakter ein. Dabei können die bestehenden Hebungsimpulse im Nordwesten und Westen durch frontogenetische Prozesse noch verstärkt werden. Bei Cape-Werten bis 500 J/kg sollten die konvektiven Ereignisse höchsten kleinkörnigen Hagel hervorbringen. Organisierte Strukturen sind mit entsprechender Scherung wohl nur im Südwesten zu verzeichnen, in der Nordhälfte stellt die Scherung nahezu einen Totalausfall dar. Diabatisch sind landesweit leicht labile Bedingungen simuliert. Der Wind Spielt analog zur Scherung auch nur im Südwesten eine zusätzliche Rolle. Resultierend muss also meist mit Gewittern Typ Kaltluft ausgegangen werden, die im Südwesten etwas strukturierter und somit kräftiger ausfallen können. Während in der Nordhälfte bevorzugt der Starkregen (um 15 mm/h) und/oder der kleinkörnige Hagel die Gewitter auf Level 2 (markant) heben könnte (geringes Potential für stürmische Böen vorhanden), zeigt sich im Südwesten wohl eher der Wind (stürmische Böen oder Sturmböen) und der kleinkörnige Hagel für di Anhebung verantwortlich. Am östlichen Alpenrand ist zudem weiter mehrstündiger Starkregen oder 12-24h Dauerregen gering wahrscheinlich. Die Temperaturen zeigen analog zu den Wetterphänomenen vorübergehend Aprilwettertendenzen und liegen bodennah wohl nur zwischen 18 und 25 Grad. Am Dienstag schwächt sich das Höhentief ab und zieht in die Ostsee. Der korrelierende Trog verlagert sich langsam ostwärts, verliert gleichzeitig an Wellenlänge ohne jedoch an Amplitude einzubüßen. Demnach liegt Deutschland weiter im Bereich es Troges, wenngleich weite Teile des Landes rasch auf die Rückseite der Trogachse gelangen. Da das Bodentief in Verbindung zum Höhentief ebenfalls in die nördliche Ostsee wandert, stellt sich hierzulande eine teils kräftige nordwestliche Strömung ein, mit der weiter nur mäßig warme Nordseeluft das Land flutet. Entsprechend liegen auch die Temperaturen in 850 hPa zwischen 5 und 9 Grad und lassen nur Höchstwerte zwischen 16 und 23 Grad zu. Dazu bleibt zunächst auch das Aprilwetter im Juli bestehen. Erst zum Abend, wenn der nachstoßende Rücken mitmischt und bodennah das Azorenhoch anklopft, klingen die schauerartigen Niederschläge von Westen her ab. Aufgrund nur geringer Hebungsimpulse bei allenfalls leicht labiler Schichtung sind nur vereinzelte Gewitter mit von der Partie. Diese fallen dann durch den Wind voraussichtlich markant aus, Starkregen sollte nur gering wahrscheinlich sein. Apropos Wind, dieser weht auch ohne Konvektiven Imput stark böig. Vor allem von der Nordsee bis in den Westen und Teilen der Mitte sind steife bis stürmische Böen, im Bergland auch Sturmböen möglich. Am Mittwoch zieht das Höhentief unter deutlicher Verkürzung der Wellenlänge, aber leichter Amplifizierung nach Süden über Tschechien und die Slowakei in den Westen Rumäniens. Rückseitig kann sich ein flacher Rücken aufbäumen in mit seiner Achse in die Nordsee wandern. Deutschland gelangt somit zunehmend auf die Vorderseite des flachen Rückens in eine nordwestliche Höhenströmung die meist indifferent ist. Insgesamt kann sich die mäßig warme Luft bei schwächerer Advektion vom Atlantik langsam erwärmen. Vor allem im Südwesten sind dann in 850hPa wieder Werte über 10 Grad möglich. Bodennah macht sich dies auch bei den Höchstwerten bemerkbar, die am Oberrhein wieder die Sommermarke von 25 Grad überschreiten können. Auch sonst sind verbreitet wieder Wert über 20 Grad möglich. Mit der Verlagerung des Höhentiefs samt Trog verabschieden sich auch die Regenfälle nach Polen und Österreich, am Erzgebirge kann es staubedingt auch noch mal länger und kräftiger Regen nd im Küstenumfeld ist weiter der eine oder andere tropfen möglich. Im Osten und Südosten weht zudem auch der Wind noch spürbar und stark böig. Ansonsten setzt sich unterzunehmendem Absinken wieder freundliches und trockenes Wetter durch. Am Donnerstag ist das Höhentief in den Bereich Rumänien/Ukraine weitergezogen und hat den Trog mitgeschleppt. Demnach soll nach IFS hierzulande wieder ein Rücken bestimmend werden. Korrelierend zum Rücken kann sich schließlich wieder das Azorenhoch von Frankreich her über Deutschland ausbreiten und nahezu landesweit hochreichend antizyklonale Strömungsbedingungen erzeugen. Dabei kann von Südwesten wieder etwas wärmere Luft einsickern. In 850 hPa erreichen demnach die Temperaturen Werte zwischen 7 Grad im Osten und 14 Grad am Hochrhein. Daraus resultieren Höchstwerte von 21 bis 29 Grad mit den höchsten Werten im Breisgau. Beim Wetter ist nicht mehr viel zu holen. Allenfalls im Hochrandbereich im Nordosten und Osten sowie allgemein im Küstenumfeld bei auflandigem Wind sind noch leichte Niederschläge möglich. Diese sind zum einen feuchter Luft geschuldet, die auf dem erwärmten Festland gehoben wird und zum anderen den Resten des abziehenden Höhentiefs samt Trog. Der Wind ist allenfalls an der Ostsee auflandig noch zeitweise stark böig bis in den warnwürdigen Bereich unterwegs. __________________________________________________________ Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs Die großskaligen Geopotential- und Luftdruckstrukturen werden über den mittelfristigen Zeitraum überwiegend konsistent abgebildet. Im Detail ergeben sich allerdings im Verlauf des Zeitraums signifikante Abweichungen zwischen den vergangenen IFS-Läufen. Am Sonntag und Montag weichen die letzten drei IFS-Läufe nur unwesentlich voneinander ab. Am Sonntag wird das Übergreifen sowie überqueren der Kaltfront konsistent simuliert. Am Montag liegt Deutschland in allen betrachteten IFS-Läufen auf der Vorderseite eines Troges, dessen Wellenlänge jedoch leicht unterschiedlich gezeigt wird. Insgesamt wird aber Lauf übergreifend ein unbeständiger Wettercharakter prognostiziert, wobei die Niederschlagsschwerpunkte bisher nur schwer zu definieren sind. Ab Dienstag weichen die IFS-Läufe etwas stärker voneinander ab. Bei der wohl dominierender Wetterlagen Trog Mitteleuropa bis NWz werden sowohl die Lage des Höhetiefs als auch die Lage und Amplitude des Troges leicht abweichend dargestellt. Dabei tendieren die Läufe im Verlauf, vom gestrigen 00 UTC bis zum heutigen 00 UTC-Lauf, am Dienstag und Mittwoch zu einer geringeren Wellenlänge aber gleichzeitig stärkeren Amplifizierung des Troges nach Süden. Resultierend werden die Niederschlagsfelder rascher weiter nach Süden geschoben. Da der gestrige 12 UTC-Lauf zudem das Höhentief am Dienstag über Westpolen anstatt über der Ostsee bzw. Südschweden simulierte, waren in dem Lauf die potentiellen Niederschläge auch östlich verschoben. Grundsätzlich ist aber bei unterschiedlichen Niederschlagsschwerpunkten am Dienstag weiter mit einem unbeständigen Wettercharakter zu rechnen. Am Mittwoch könnte es abgesehen von Regionen im Norden bei den neusten Berechnungen jedoch schon wieder weitgehend trocken bleiben. Am Donnerstag weicht vor allem der neuste IFS-Lauf von seinen vorangegangenen Berechnungen ab. Dieser positioniert über dem östlichen Rumänien und Teilen der Ukraine ein großräumiges Höhentief, während die Vorläufe zwei Drehzentren über Bulgarien und dem Baltikum favorisieren. Nachfolgend kann sich nach den neusten Berechnungen von Frankreich her schon wieder ein markanter Rücken bis zur Ostsee schieben, während die Vorläufe über Deutschland noch zyklonale Bedingungen in der Höhe zeigten. Demnach weist der neuste IFS-Lauf überwiegend trockene Bedingungen aus und nicht wie die Vorläufe den Durchzug von Niederschlägen im Norden, Osten und der Mitte. __________________________________________________________ Vergleich mit anderen globalen Modellen Auch andere Globalmodelle simulieren die großskaligen Geopotential- und Luftdruckstrukturen bis einschließlich Dienstag weitgehend vergleichbar zum neusten IFS-Lauf. Allenfalls ICON und UK10 lassen den Trog am Dienstag etwas rascher als GFS und IFS ostwärts ziehen und weisen rückseitig schon eine größere Amplifizierung des Rückens auf. Am Mittwoch weicht das UK10 am stärksten von den anderen Modellen ab, indem es das Höhentief über Nordostpolen bzw. dem südlichen Baltikum platziert und recht großräumig aufpumpt. Während bei IFS und GFS die Südwesthälfte, nach ICON sogar weite Teile Deutschlands zunehmend antizyklonae Strömungskomponenten bekommen, lässt UK10 hierzulande weiter zyklonale Bedingungen bestimmend. Nachfolgend würden nach ICON rascher trockene Verhältnisse übernehmen, IFS folgt ICON, während GFS und UK10 am längsten Niederschläge, bevorzugt im Osten und Süden, halten. Am Donnerstag gehen am ehesten IFS und GFS Hand in Hand mit vergleichbaren Strukturen, wenngleich IFS den stärksten Rücken im Programm hat. ICON weist dagegen recht flache, geradlinige Strömungsstrukturen über Mitteleuropa auf. Einhergehend schiebt das deutsche Modell von der Nordsee schauerartige Niederschläge südostwärts bis weit ins Land (Main-Erzgebirge), während bei IFS und GFS allenfalls für das Küstenumfeld und angrenzende Binnenland leichte Niederschläge zeigen. __________________________________________________________ Bewertung der Ensemblevorhersagen Die Rauchfahnen verschiedener Städte in Deutschland weisen bis einschließlich Dienstag bei einem recht geringen Spread bei der Temperatur in 850 hPa von rund 4 bis 5 Grad und dem Geopotential 10 bis 15 hPa sowie definierten Bereichen hoher Auftrittswahrscheinlichkeiten ein hohe Vorhersagegüte auf. Allenfalls im Norden spreizt sich der EPS-Raum der Temperatur schon ab Dienstag zunehmend auf und beim Geopotential sind schon ab Montag Umstellungstendenzen durch leicht zunehmenden Spread zu erkennen. Während das Geopotential über den gesamten mittelfristigen Zeitraum hinweg trotz leicht steigendem Spread über einen definierten Drängungsbereich hoher Auftrittswahrscheinlichkeiten verfügt, verfügen die Member bei der Temperatur nur über einen breiten Sektor etwas höherer Wahrscheinlichkeiten. Bei der Einordnung des IFS-EPS in Grundmuster werden im ersten Zeitraum von +72h bis +96h drei Lösungen benötigt, um alle Unsicherheiten ausreichend zu beschreiben. Die ersten beiden Cluster werden dabei dem Schema eines atlantischen Rückens zugeordnet und weisen nur geringe Unterschiede auf. Demnach hat das zweite Cluster für Montag ein kräftigere Höhentief über der Nordsee im Programm als Cluster 1. Entsprechend stärker wäre der Gradient und somit der Nordwestwind. Die dritte Lösung startet dagegen mit dem Schema einer pos. NAO und wechselt rasch in das Schema eines atlantischen Rückens. Über Mitteleuropa hat das Startschema aber keinen Einfluss, sodass dort zunächst kaum Unterschiede zu den anderen Lösungen zu verzeichnen sind. Erst ab Montag weist das dritte Muster deutlicher von den ersten Lösungen ab, indem es dem Trog eine kürzere Wellenlänge gibt und etwas weiter nach Süden amplifiziert. Dabei würde auch die Trogachse samt bodennaher Kaltfront schneller über Deutschland hinwegziehen. Die Lösung vereint insgesamt 16 Member unter sich. Das erste Cluster zählt 18 Unterstützer und Cluster 2 stützen 17 Member sowie Haupt- und Kontrolllauf. Somit sind alle Lösungen nahezu gleichverteilt und daher ähnlich wahrscheinlich. Im Zeitraum von +120h bis +168h werden erneut drei Lösungen benötigt, um alle Unsicherheiten im EPS-Raum zu erklären. Alle Cluster starten dabei mit dem Schema eines atlantischen Rückens und wechseln zum Ende des Zeitraums ins Blocking. Unterschiede sind im Verlauf des Zeitraums bei der Stärke und Amplitude des Rückens über dem Nordostatlantik sowie der Wellenlänge, Amplitude und Verlagerungsgeschwindigkeit des Troges zu verzeichnen. Das erste Cluster mit 28 Member sowie Haupt- und Kontrolllauf weist die kürzeste Wellenlänge und größte Amplitude auf. Zudem beschreib diese Lösung die langsamste Verlagerung. Das zweite Muster beschreibt eine ähnliche Amplitude wie die erste Lösung, weist aber eine etwas größere Wellenlänge auf, wenngleich die Trogspitze sehr markant ist. Bei der Verlagerung der Trogachse bekommt die Lösung den zweiten Platz. Die dritte Lösung ähnelt den vorgaben von ICON mit einer raschen Verlagerung der Trogachse nach Osten. Das Ganze bei deutlich geringerer Amplitude und größerer Wellenlänge. Im Vergleich zu den ersten beiden Clustern zeigt diese Lösung zum Ende des Zeitraums auch keinen Abschnürungsprozess eines Höhentiefs über Rumänien. Je nach Meridionalkomponente und Verlagerungsgeschwindigkeit sind in Deutschland mehr oder weniger Niederschläge zu erwarten. In der erweiterten Mittelfrist von +192h bis +240h beschreibe weiter drei Cluster die Unsicherheiten im EPS-Raum Die erste und die dritte Lösung werden dabei dem Schema Blocking zugeordnet und die zweite Lösung der pos. NAO. Insgesamt stellen die Lösungen drei völlig verschiedene Strukturen dar. Das erste und das dritte Cluster sthen sich analog zum Schema am nächsten, indem sie einen mehr oder weniger starken Rücken von der Iberischen Halbinsel nordwärts bis ins Meeresgebiet westlich von Norwegen zeigen, welcher sich bei der ersten Lösung langsam ostwärts verlagert und bei der dritten Lösung ein kräftiges Höhenhoch über der Nordsee produziert. Beide Lösungen hätten hierzulande eher ruhiges und freundliches Wetter im Programm. Die zweite Lösung beschreibt dagegen eine Westwetterlage, bei der vor allen die Nordhälfte des Landes wiederholt von Tiefdruckeinfluss bzw. Tiefausläufern tangiert wäre. _________________________________________________________ Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen Der EFI aufbauend auf das IFS zeigt für Sonntag im Vergleich zum Modellklima im Nordwesten leicht überdurchschnittliche Niederschläge sowie im Westen und Höhenlagen überdurchschnittliche Windspitzen. Von der Probabilistik werden aber nur für die Hochlagen einzelner Mittelgebirge geringe Wahrscheinlichkeiten für markante Böen (Bft 8-9) wiedergegeben. In tiefen Lagen weisen die EPS-Verfahren allenfalls bis 50% Wahrscheinlichkeit für steife Böen (Bft 7) aus. Für den Niederschlag gibt es im Nordwesten allenfalls punktuell geringe Wahrscheinlichkeiten bis 15% für das Überschreiten der Dauerregenschwelle. Anders am östlichen Alpenrand, wo die Probabilistik je nach Modell 5 bis 50% für mehr als 30 l/qm/24 bzw. 0 bis 20% für mehr als 50 l/qm/24h zeigen. Zudem werden am Sonntag vom Alpenrand bis nach Niederbayern einzelne Gewitter mit Starkregen bis 25 l/qm/h, Windböen oder stürmischen Böen bis 70 km/h und kleinkörnigem Hagel erwartet, lokal ist Unwetter durch heftigen Starkregen bis 40 l/qm/h möglich. Ab dem Nachmittag bis in die Nacht hinein ziehen auch im Westen, Nordwesten und Norden Gewitter mit Starkregen bis 25 l/qm/h, Sturmböen bis 75 km/h und kleinkörnigem Hagel auf. Am Montag weist der EFI im Süden und Südwesten überdurchschnittliche Windgeschwindigkeiten und im Westen gebietsweise etwas höhere Regenmengen auf. Die Probabilistik zeugt aber erneut nur für die Hochlagen der südwestlichen Mittelgebirge geringe Wahrscheinlichkeiten für markante Böen (Bft 8-9). In tiefen Lagen werden zudem niedrige Wahrscheinlichkeiten fr steife Böen (Bft 7) abgebildet. Bei den Niederschlägen zeigen die EPS-Verfahren kein einheitliches Bild, da die Niederschlagsschwerpunkte unterschiedlich gezeigt werden. Grundsätzlich bilden sich aber die Staulagen der Mittelgebirge etwas ab. Geringe Wahrscheinlichkeiten bis 20% für das Überschreiten der Dauerregenschwelle von 30 l/qm/24h gibt es aber nur am Alpenrand sowie in einzelnen Mittelgebirgslagen. Allenfalls C-Leps weist im südlichen Niedersachsen und Nordhessen höhere Werte bis in Unwetterpotential auf. Auch am Alpenrand sind die Wahrscheinlichkeiten vom C-Leps höher als bei anderen EPS-Verfahren. Zudem sind verbreitet einzelne starke Gewitter mit Starkregen um 15 mm, starken bis stürmische Böen (Bft 7-8), im Südwesten auch Sturmböen (Bft 9) und kleinkörnigem Hagel möglich. Am Dienstag zeigt der EFI von der Nordsee bis in den Südosten Deutschland überdurchschnittliche Windgeschwindigkeiten. Diese werden von der Probabilistik mit Wahrscheinlichkeiten zwischen 5 und 20% für stürmische Böen oder Sturmböen (Bft 8-9) sowie je nach Modell von 30 bis 100% für steife Böen (Bft 7) gestützt. Zudem sind lokal begrenzt erneut einzelne Gewitter mit stürmischen Böen oder Sturmböen (Bft 8-9) sowie kleinkörnigem Hagel nicht ausgeschlossen. Am Mittwoch gibt es noch im Osten geringe Hinweise für steife Böen (Bft 7), die auch der EFI zaghaft anbietet. ________________________________________________________ Basis für Mittelfristvorhersage IFS-EPS, ICON-EPS, TT auch MosMix ________________________________________________________ VBZ Offenbach / Dipl. Met. Lars Kirchhübel |
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